4. Tag: Cow Hill

Blick Richtung Südosten (links) auf Ben Nevis und Westen (rechts) auf Loch Linnhe, Fort William und Caol

Der Vormittag war sehr verregnet. Was manch ein Urlauber als Ärgernis empfinden mag, war für uns eine willkommene Erholungspause. Ob Sonnenbrand, Muskelkater oder schmerzende Füße – ein paar Stunden Erholungszeit mehr machen den Körper wieder fit für die nächste Exkursion. Deswegen fuhren wir erst nach dem Mittag ins Stadtzentrum von Fort William um in den dortigen Läden zu stöbern. Unser Auto parkten wir auf dem Viewforth Car Park. Dort stellten wir uns dem Endgegner, den Parkautomaten! Neben funktionsunfähigen Tasten zur Eingabe des Autokennzeichens, kam es zu einer aggressiven Attacke unter Parkscheinbeschuss.

Nachmittags ging es von dort aus zum Cow Hill, der nächstgrößten Erhöhung am Rande der Stadt. Der Wanderweg führt einmal um den Berg herum bis zum Gipfel. In den Ginster-Büschen hüpften Fitis, Buchfink und Berghänfling umher. Sogar ein Auerhuhn entdeckten wir auf den oberen Höhenmetern. Wir beobachteten Hirsche, die am Hang ästen und immer wieder wachsam in unsere Richtung blickten. Auf dem Weg zur Hügelkuppe nutzten wir an einer Kreuzung auf halber Höhe eine per Routenplaner empfohlene Abkürzung, die steil nach oben (Nordosten) auf den Cow Hill führte. Der Trampelpfad war auf den ersten Metern bereits etwas zugewachsen. Offenbar wird dieser Weg nicht (mehr) oft benutzt. Der Pfad führt schließlich ohne feste Route über den Berghang. Durch die Steigung fordert dieser Weg ordentlich Ausdauer. Zudem ist der Pfad uneben und rutschig durch Wasser-Rinnsale, die den Boden aufweichen und matschig machen. Die teils scharfkantigen Steine bieten dann zwar etwas Halt, aber Trittsicherheit ist dabei von Nöten. Wer entspannter den Gipfel erreichen möchte, sollte den offiziellen (und ausgebauten) Wanderweg nutzen, der in einem Außenbogen Richtung Südost und dann Nordwest zum Berg hoch führt. Auf jeden Fall sind selbst solche Hügel für ungeübte Mecklenburger Flachländer wie uns schon eine Herausforderung. Gestartet bei Sonne und wenig Wind, machten sich bereits die Höhenmeter bemerkbar. Es wurde kälter und windiger je näher wir der Bergspitze kamen. Die Mühe hat sich trotzdem gelohnt, der Ausblick über den Loch Linnhe macht die Anstrengung wieder wett. Oben angekommen, machten wir erstmal Rast und stärkten uns mit unserem Proviant. Kleine Blaubeer-Büsche und Wollgräser umsäumten den Hang und bewegten sich mit dem frischen Wind. Von hier aus, konnten wir kleine Singvögel und auch Falken beobachten sowie die sich verändernden Wetterlagen.

Wir sahen bereits am Horizont, wie sich Regenwolken bildeten. Das Wetter sollte also bald umschlagen. Ein Blick aufs Regenradar bestätigte unsere Vermutung: die Wolken werden bald hier sein und Regen mitbringen. Also machten wir uns schleunigst auf den Rückweg. Kaum, dass wir los sind, gab es den ersten Schauer.

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