Es ist ein weiter Weg von Deutschland zum anderen Ende der Welt. Man braucht eine Menge Zeit, Geld und verursacht einen ziemlich großen CO2 Fußbadruck!
Bei einem Anreisezeit von 42 h empfand ich es zu anstrengend ausschließlich für das SOOS (Southern Ocean Observation System) 2023 Meeting nach Australien zu fliegen, besonders weil der Kontinent so viel zu bieten hat. Jedoch werden bei längeren privaten Aufenthalten die Reisekosten nicht vollständig vom Arbeitgeber übernommen. Daher hatte ich lange mit mir gerungen, wie viel Urlaub ich an das Symposium anhängen wollte. Bei einer Anreise von fast drei Tagen, einer Abreise von zwei Tagen und einer Konferenz von fünf Tagen, empfand ich die körperliche Belastung als sehr groß. Selbst mit fünf Tagen zusätzlichem Urlaub hat man sich kaum aklimatisiert und muss man schon wieder los. Deswegen war der einzige logische Schluss, die Flugkosten plus einige Übernachtungen aus eigener Tasche zu bezahlen, dafür aber Tasmanien in vollem Umfang zu genießen.
Und so ging es von Berlin nach London mit British Airways, von London nach Singapur mit Qantas, von Singapur nach Melbourne (ebenfalls mit Qantas) und von Melbourne nach Hobart mit Qantaslink. Es gabs auf allen Flügen was leckeres zu Essen und zu Trinken. Flughafensnacks brauchte ich deshalb nicht. Leider kann ich, zumindest während des Fluges, nie wirklich lange schlafen. Wenn es gut läuft nicke ich 1.5 h weg. Besonders anstrengend war auf dem vorletzten Flug eine gewisse Verwirrung zwecks der Immigration nach Australien. In Berlin wurde mir gesagt, dass mein Gepäckstück bis nach Hobart durchgereicht wird und ich es nicht zwischendurch abholen brauche. Nach Rücksprache mit dem Kabinenpersonal von Singapur nach Melbourne stellte sich raus, dass ich mein Gepäckstück in Melbourne an mich nehmen muss, um die Immigration durchzuführen. In Australien dürfen nämlich so gut wie keine Samen, Drogen, bestimmte Medikamente oder zu große Mengen an Tabak oder Alkohol eingeführt werden. Dafür werden alle Gepäckstücke untersucht.
Eine kleine Familie vor mir hatte sich zum Beispiel einen großen Sack Äpfel mitgenommen. Diese wurden im Melbourne vom Zoll sogleich konfisziert. Selbst Dreck unter den Schuhen kann zum Problem werden. So wurde mein Koffer einmal gescannt und meine Wanderschuhe unter die Lupe genommen. Glücklicherweise war das bisschen Schmutz bei mir kein Problem. In Hobart stellte ich fest, dass die Infrastruktur für eine Immigration und Kontrollen am Flughafen auch nicht geschaffen sind. Ein kleiner Flughafen, den nur kleine und wenige Maschinen anfliegen. Die schnellste Anbindung in die Stadt war wie auch in Peru Uber oder Taxi.
Nach einer langen Tour war jede Menge schlaf nötig. Ich kam gegen zwölf an und schlief fast sieben Stunden. Das hilft nur keineswegs den Jetlag zu bewältigen. Der Zeitunterschied zwischen Deutschland und Tasmanien beträgt 8 Stunden. Es dauert daher ein paar Tage bis man sich an den neuen Tag-Nacht Rhythmus gewöhnt hat. Immerhin war während des Regenerationswochenendes vor deem Symposium ein Besuch im Woolworths und ein samstaglicher Abstecher auf den Salamanca Market möglich. Der Markt ist ähnlich wie in Deutschland eine Mischung aus Fressbuden, lokalen Produkten jeder Menge Deko, Bücher, Musik und Bekleidungsständen.