Gordon Dam
Eine morgendliche Fahrt von der Pedder Wilderniss Lodge zum Gordon Dam dauert nur etwa 15 Minuten. Ich hatte ich den Tag zuvor gerade erst einen Tasmanischen Teufel in Gefangenschaft gefüttert, da lief mir doch fleich direkt einer vor das Auto. Lustigerweise hatten mir bereits mehrere Leute hier in Tasmanien gesagt, dass ich die Tiere vermutlich niemals in freier Wildbahn sehen werden, was durch den Populationszusammenbruch bedingt ist. Der Tasmanische Teufel hatte viele Jahre keinen guten Ruf, so dachte man lange das der Aasfresser sich am Vieh und den Hühnern zu schaffen machen würde.
Nachdem dieser Spekulation widerlegt wurde brach in den 90ern die Devil Facial Tumor Desease (DFTD) aus, womit sicher der Bestand von über 50 000 Tieren auf ein Drittel verringerte. Schutz und Zuchtprogramme konnten die Population zwar stabilisieren, jedoch ist es wie häufig bei Inzucht bzw. genetischer verminderter Variabilität schwierig immunologisch stabile bzw. bezüglich Krankheiten widerstandsfähige Nachkommen zu züchten.
nAngekommen auf der Aussichtsplattform öffnete sich eine Schlucht vor mir. Die Welterverhältnisse am Morgen waren nicht alt zu einladend. Auf dem Weg zum Damm gab es immer wieder schwere Schauer. Während meines Aufenthaltes wurde mir klar, dass es besonders zwischen den Bergen unvorhersehbare Wetterbedingung gab. Eine leichte Bewölkung wurde schnell zum Sturmregen. Manchmal ist für einen Moment der Himmel zu sehen und plötzlich ergießen sich Wassermassen in den den Canyon. Das macht das fotografieren anspruchsvoll.
Als ich mich für einige Aufnahmen auf dem Aussichtspunkt aufhielt blieb es völlig windstill. Also platzierte ich Stativ und Kamera am Geländer. Den Deckel des Objektivs ließ ich unachtsamer Weise auf meinem Rucksack liegen. Während er Aufnahmen fegte plötzlich eine Böe an mir vorbei, riss den Deckel vom Rucksack und ließ ihn wie ein Projektil unter dem Geländer in den Abgrund schießen…
Gordon Dam gehört zu den unzähligen Wasserkraftwerken auf Tasmanien. Tatsächlich werden 80% des Energiebedarfs durch hydroelektrische Kraftwerke abgedeckt. Das ist im Vergleich zu Europa ein ziemlich beeindruckender Wert. Jedoch darf man hier nicht vergessen, dass Tasmanien „nur“ über 500 000 Einwohner hat die auf einer Fläche von 1/5 von Deutschland Leben.
Ich könnte mir sogar vorstellen, dass die Menschen auf der Insel noch deutlich sparsamer sein könnten. In allen Unterkünften waren bisher Elektroheizungen und einfach verglaste Fenster oder teils schlecht isolierte Fenster verbaut. Modernisierungen könnten vermutlich die Nutzung von Gas oder Biomasse völlig obsolet machen.
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