Cradle Mountain ist eine sehr weitläufige Region im nordwestlichen Tasmanien in 1000 m Höhe, die wunderbare Kulissen und viele Wanderwege zu bieten hat. Neben Kängerus, lassen sich hier jede Menge Wombats beobachten. Zumindest ließt man viel davon. Unter anderem wird erwähnt, dass man sich sehr früh auf den Weg machen sollte, um einen Wombat zu Gesicht zu bekommen. Also fuhr ich das erste mal noch lange vor der Dämmerung gegen 5:00 Uhr los. Außer einem Bettong hüpfte bei den sehr kühle Temperaturen kurz über 0°C nichts weiter am Auto vorbei. Wohl einer der wenigen Frühaufsteher. Ansonsten traf ich keine Fahrzeuge während der Tour an.

Am Cradle Mountain Interpretation Center stellte ich dann fest, dass eine Schranke die Weiterfahrt blockierte. Ich nutzte die Gelegenheit die öffentliche Toilette zu besuchen und mir einen erneuten Überblick auf der Karte zu verschaffen. Während des Aufenthalts stellte ich fest, dass Wanderbücher auslagen. In diesem trägt man Route, Ziel, Personen, Namen, Adresse, Start, Ende und Kontaktinformationen der Wandergruppe ein. Sehr sinnvoll, da neben Unfällen und der Kontakt mit Schlangen, durchaus auch das Wetter zu Problemen führen kann.

Von der Schranke sollte man sich nicht weiter abschrecken lassen, da diese öffnet, sobald man sich mit dem Auto weiter nähert. Dahinter wird die Straße ziemlich schnell sehr schmal. Es gibt regelmäßig Ausweichtaschen für den entgegenkommenden Verkehr. An den Rändern sah ich dann schon etwas häufiger Kängerus und das Gefühl in die tiefste Wildnis einzutauchen wurde intensiver. Vor Ort erwarten die Besucher mehrere Parkplätze von denen aus jeweils Wanderwege starten. Der hinterste liegt kurz vor einer Wendeschleife (Lake Dove Car Park) bei der in den letzten Jahren zwei Besucherzentren errichtet worden waren.

Mein Ziel war der anliegenden See. Überraschender Weise traf ich dort einen philipinischen Fotografen, der die Nacht an Lake Dove verbracht hatte um Zeitrafferaufnahmen zu machen. Begeistert zeigte er mir sein Video und gab mir ein paar Hinweise welche Trekking Routen ich nehmen könnte oder wie ich am besten zurückfuhr.

Nachdem ich Aufnahmen vom See bei Windstille gemacht hatte, ging es auf die Rundtour um Lake Dove. Die Vegetation in über 1000 m Höhe ist deutliche karger, starker Bodenbewuchs aber weniger Bäume. Auf dem Pfad entdeckte ich das erste Mal Wombat Kot. Quadratische kleine Würfelchen, die immer wieder den Wegesrand säumten. Aber auch andere Losung fiel mir während der Wanderung ins Auge. Vermutlich die von kleineren Kängeruarten.

Wombats sah ich an dem Tag erst beim Interpretation Center, also gegen Mittag. Auch beim zweiten Besuch von Cradle Mountain in aller herrgotts Frühe, wo ich am ersten größeren Parkplatz bereits hielt und die Umgebung erkundete, fiel mir die Abwesenheit der kleinen Dickerchen auf. Ich fand erst später heraus, wieso sich am frühen Morgen noch keines der Beuteltiere auf der Graslandschaften aufhielt. Der Morgen war immer extrem feucht, leicht nieselig und nebelig gewesen. Unangenehmes Wetter. Die Kängerus schien das eher weniger zu stören. Aber die Wombats ließen sich erst ab einer bestimmten Temperatur blicken. Früh loszufahren um die dämmerungsaktiven Säugetiere zu beobachten ein guter Tip in den Sommermonaten, aber nicht im Winter.