5. Tag: Three Sisters

Auf unserer Fahrt von Edinburgh nach Fort William zu Beginn unseres Urlaubs sind wir an mehreren Aussichtspunkten vorbei gekommen. Unter anderem liegt auch der Three Sisters Viewpoint entlang dieser Strecke. Von Fort William zum Three Sisters Viewpoint fährt man etwa eine dreiviertel Stunde entlang der A82. Die Three Sisters (Drei Schwestern) von Glen Coe sind eine Bergformation des Bergmassivs Bidean nam Bian. Vom Viewpoint aus hat man einen atemberaubenden Blick auf die geologische Formation. Unten im Tal führt ein Pfad entlang, der leider kein Rundgang ist. Trotzdem reicht es für eine kleine Wanderung vom Parkplatz runter entlang des Pfads und zurück.

Der Aussichtspunkt ist zu manchen Zeiten stark besucht, sodass die Plätze zum Parken schnell besetzt sind und auch mal in zweiter, dritter Reihe und quer geparkt wird. Ganze Reisebusse halten für einen Kurz-Stop und entlassen für kurze Zeit die Touristen. Die meisten Leute schießen in der Regel vom Parkplatz aus nur ein paar Schnappschüsse und fahren dann wieder weiter. Leider ist die Freifläche zum Fotografieren begrenzt und liegt direkt an der vielbefahrenen A82. Hier wird rasant gefahren, sodass es eine Weile dauern kann, bis man den Parkplatz wieder verlassen kann.

Ganz in der Nähe, kaum eine Viertelstunde entfernt, führt ein Abzweig von der A82 in die Old Glencoe Road. Entlang dieser Straße sind einige Drehorte, die die perfekte Kulisse für Filme boten. Vom Parkplatz des Clachaig Inn, ein Hotel mit Gaststätte, starteten wir unseren Weg entlang des Glencoe Orbital Recreational Tracks (Glencoe Erholungs-Rundweg) zum Standort von Hagrids Hütte aus dem Film Harry Potter. Man erkennt die Szenerie deutlich wieder, wenn man auf der Anhöhe steht und bekommt eine Ahnung davon, wo die Hütte in Realität für den Film aufgebaut worden war. Auch der umliegende kleine Wald erinnert sofort an die Bilder, wie Ron, Hermine und Harry sich in Teil 3 im Dickicht des Verbotenen Waldes versteckten.

Das Clachaig Inn liegt am Rande eines kleinen Waldgebiets, An Torr, das seit 1993 vom National Trust for Scotland verwaltet wird. Durch eine Wiederbepflanzung sollen in diesem Waldstück nicht-heimische Baumarten durch heimische ersetzt werden. Dadurch soll die Artenvielfalt gefördert werden und ein ursprünglicher naturbelassener Wald wieder werden. Einer der Rundwege führt zum Signal Rock, der Ort von dem gesagt wird, dass ein Feuer durch Mitglieder des Clan Campbell angezündet wurde, um das Massaker von Glencoe im Jahr 1692 anzuzeigen.

Wir verließen An Torr über den Rundweg, der zur Brücke über den Fluss Coe führte. Von dort aus verläuft der Weg in der einen Richtung zum Parkplatz direkt an der A82 und in der anderen Richtung wieder zurück zum Claichag Inn.

Wir genehmigten uns zum Mittag im Clachaig typische britische Sandwiches sowie Pommes mit Chicken Nuggets und Baked Beans. Nach unserer kulinarischen Stärkung gingen wir erneut zur Brücke um Fotos vom umliegenden Bach (Clachaig Burn) mit den Stromschnellen zu machen.

Die Konzentration beim Autofahren, die vielen Eindrücke und vor allem der fast 15 kg schwere Rucksack mit dem Foto-Equipment fordern auf die Dauer seinen Tribut. Genügend essen, schlafen und Entlastung ist zwingend notwendig, da sonst Erschöpfung oder Rückenschmerzen drohen. Vorteilhaft ist dabei das schottische Wetter, das uns zu längeren Pausen zwingt. Aus Westen ziehen immer wieder Regengebiete Richtung Fort William und Glencoe. Gerade morgens kommt es zu größeren und häufigen Schauern. Also braucht man nicht gleich früh morgens losziehen in der Angst spektakuläre Sonnenaufgänge zu verpassen. Freie Sicht und klarer Himmel sind eher Rarität und je nach Ausrichtung lassen sich viele Landschafts-Kulissen gar nicht im frühen Morgenlicht fotografieren. Viele Berge sind schlichtweg zu hoch und verschatten sich gegenseitig.

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